Kleine Regenwald-Biotope

meine Excidobates Mysteriosus







Excidobates mysteriosus ist eine Froschart und eine von bisher zwei bekannten Arten der Gattung Excidobates. Er wurde früher falscher Weise der Gattung Dendrobates zugeordnet.

Die Frösche leben im Nordwesten von Peru (Cordillera del Condor) am oberen Rio Marańon nahe der Grenze zu Ecuador. Der Lebensraum liegt in einer Höhe von rd. 1.000 m ü.N.N. in recht offenem Gelände fast blanken Felsen. Die Bedingungen im natürlichen Habitat kurz Zusammengefasst: Am Tage herrschen dort vergleichsweise hohe Tagestemperaturen und Luftfeuchteschwankungen sowie eine hohe Sonneneinstrahlung. Die IUCN hat diese Reviere gekauft, um die Tiere und ihre Fortpflanzung besser beobachten zu können.










Habitatbild Excidobates mysteriosus von Jason Brown
 

Habitatbild Excidobates mysteriosus


Habitatbild Excidobates mysteriosus Rainer Schulte

Rainer ist Diplom Biologe und lebt in Tarapoto/Peru,
ihm verdanken wir unter Anderem die Bücher

Pfeilgiftfrösche "Artenteil-Peru erschienen im Jahr 1999
Frösche und Kröten [ULMER].
Tropische und einheimische Froschlurche im Terrarium aus dem Jahr 1993

und der Nachfolger des Buches Pfeilgiftfrösche "Artenteil-Peru ist bereits druckfertig.


Rainer betreibt in Peru auch das

INSTITUTO DE INVESTIGACION BIOLOGICA DE LAS CORDILLERAS ORIENTALES
(INIBICO) Tarapoto-PERU


Ich habe eine Zeit lang viel mit ihm geskypt und habe in langen, wegen der Zeitverschiebung nächtlichen Gesprächen sehr viele hilfreiche Informationen erhalten.

Informationen über die Bedingungen im Habitat und auch über seine Erfahrungen in der Aufzuchtstation.

Als im Jahre 2016 keine erfolgreichen Gelege mehr zustande kamen,
entschied ich mich nach Rücksprache mit ihm im Jahre 2017 einige Tiere auszutauschen
um neues Blut in meine Gruppe zu bringen.



Habitatbild Excidobates mysteriosus Rainer Schulte
Aechmea nudicaulis

Excidobates mysteriosus bevorzugt als Lebensraum die Bromelienart Aechmea nudicaulis, welche die richtige Blattgröße mit entsprechend großen Trichtern zu haben scheint, und im Regenwald immer mit Wasser gefüllt ist. Die Wassertemperatur innerhalb der Wassertrichter liegen bei 35 Grad Celsius bei Tag und 16 Grad Celsius bei Nacht.


Habitatbild Excidobates mysteriosus Rainer Schulte


Da die Tiere in der Natur in Gruppen eine Bromelie bewohnen, hielt ich im Jahre 2012 eine Gruppe von 2.4. Das Terrarium hatte die Maße 60x60x70 und war mit Aechmeas mit ähnlich großen Trichtern der Biotop-Pflanzen besetzt.


2017/2018 bekamen die Tiere nicht nur ein neues Terrarium in den Maßen 80x60x120cm sondern auch frisches Blut, Tiere wurden ausgetauscht und eine neu gemischte Gruppe 3.5. wunderschöner Mysteriosus verblieb.
Allerdings wurden mir die
Aechmeas mit fast 60cm etwas zu groß und wurden durch kleinere Species ersetzt.


Nach einigem Gerangel und Machtgehabe war die Rangordnung in der Gruppe hergestellt und bald zeigten sich schon neue befruchtete Gelege.

Die Eiablage erfolgt meist in Filmdosen, welche waagerecht im Terrarium angebracht sind. Aber auch beidseitig offene PVC Rohre geringer Durchmesser, die ich nach Geschprächen mit Rainer Schulte benutzte wurden gerne angenommen.

Die Temperaturen liegen zwischen 26 und 28 °C am Tag
und Nachts um die 20°C.

Die Quappen werden ausschließlich vom Männchen transportiert. Immer mehrere Quappen gleichzeitig. Die Gelege fassen bei mir zwischen 4 bis 10 Eiern, wobei selten aus allen Eiern Quappen schlüpfen.

Hier das Männchen mit Quappen auf dem Weg zur Phytotelme einer natürlichen Wasseransammlung un einer Wurzel.



Kurz die Lage sondieren ........




 
Drei Quappen gleichzeitig versorgt.





Die Aufzucht der Kaulquappen dauert mit 100 bis 150 Tagen vergleichweise lange.


Die Versorgung ist leider nicht wie bei den Oophagen durch die Eltern gewährleistet.


Deshalb impfe ich die genutzten Trichter mittels Pipette mit Microorganismen an oder bringe wie in dieser Phytotelme Schwimmpflanzen ein, deren Wurzeln Unmengen an Microorganismen beherbergen.




Excidobates Mysteriosus, eine im Vergleich zu Tinctorius, Oophagen oder Ranitomeya farblich eher unscheinbare Froschart.

Doch in seiner Art sich zu bewegen ist dieser Frosch wirklich unübertroffen.

Ein Laufen mit allen vier Gliedmaßen, eher an eine Kröte erinnernd,
ist jeden Tag aufs Neue eine Freude den Tieren anzusehen.



Und wie die zwei Alten auf dem Balkon der Muppets Show
sitzen diese zwei direkt vor meiner Linse und lassen sich gar nicht stören.




Überhaupt sind diese Tiere absolut zutraulich, keinerlei Fluchtreflex erkennbar.




Was natürlich meiner Enkelin sehr entgegenkommt











Ein sicheres Indiz für vorhandene Gelege, ein Mysteriosus bei der Wasseraufnahme









































Absolute Gruppentiere,
bis auf das festlegen der Rangordnung in neuer Umgebung habe ich niemals innerartliche Streitigkeiten beobachten können.
Das Zusammenleben der Tiere kommt eher einem großen Gruppenkuscheln nahe.
























Keines der in der Gruppe Excidobates mysteriosus lebenden Tiere ist scheu.

Nein eher das Gegenteil ist der Fall, jedes Tier der 3.5.0 Gruppe ist Handzahm.

Für mich immer noch einer der interessantesten Frösche
die ich jemals gehalten habe.

Trotz ihrer relativ unscheinbaren Färbung kann ich mich an diesen Tieren niemals satt sehen.

Ich hielt einige unglaublich gefärbte Ranitomeya Arten, wunderschöne Tinctorius, Phyllobaten und Oophagen, keine Art bewegte sich so viel und so schön wie die Mystis.











ÄLTERE BILDER AUS MEINEN ERSTEN BECKEN

AUS DEM JAHR 2012


Bilder aus dem ersten Becken


Bilder aus dem ersten Becken


Bilder aus dem ersten Becken