Kleine Regenwald-Biotope

GEDULD&DISZIPLIN



 


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Ich habe es wohl in
fast allen Rubriken erwähnt.

Dies ist kein Hobby für ungeduldige.

Nur wer sich in Geduld übt, ist auch gekrönt von Erfolg!




Bereits begonnen mit der Einrichtung eines Terrariums


hier sollte man sich wirklich ausreichend Zeit einräumen.

Ob es sich nun um die Zeit der Vorbereitung handelt,
oder letzlich das Einrichten des Terrariums.....

Man sollte keinerlei Kompromisse eingehen.
Zum einen vervielfachen sich meist die Kosten
des weiteren stresst ein ständiger Umbau die Tiere.

Man sollte nur auf wirklich beständige Materialien setzen.

Man sollte wirklich nur Baustoffe verwenden,
die keinerlei Schadstoffe enthalten.
Wenn man sich unsicher ist,
kann man heutzutage auf der Homepage des Herstellers
pdf.dateien jedes Produktes herunterladen.

Man sollte das Becken auch wirklich nach den Bedürftnissen
des darin zu haltenden Individuums gestalten.

Man sollte dem neu gestalteten Becken Zeit geben
bis jeder Baustoff aushärten konnte.

Mit der Bepflanzung sollte erst dann begonnen werden,
wenn wirklich alle Lösungsmittel und Bindemittel ausgedunstet sind.

Man sollte sich kundig machen, welche Ansprüche die Pflanzen an Standort,
Licht und Feuchtigkeit haben ehe man das Becken einrichtet.

hierzu ist in folgenden Rubriken zu lesen:

https://www.froschmichl.de/TECH_WORKSHOP.htm
froschmichl.de/Silikone im Terrarium
froschmichl.de/Bodenaufbau im Terrarium
froschmichl.de/Rückwände und Terassen im Terrarium gestalten

froschmichl.de/Wurzeln im Terrarium
froschmichl.de/Dauertest verschiedener Materialien über 5Jahre
froschmichl.de/Bauschaum

Doch die Realität ist meist anders....


In nicht wenigen Fällen geschieht dies alles in Eile,
da die Tiere ja schon bestellt sind
und dringend ein passendes Miniatur-Biotop
parat sein muss.

Der Eine surft im Internet um schnell ein Schnäppchen machen zu können.

Kauft sich wenn möglich ein fertiges Terrarium
aber macht sich keinerlei Gedanken
was zuvor in diesem Becken saß.

Oder gar, wie lange es nun bereits so steht.

Ob es überhaupt noch Wasserdicht ist-
oder wie es um die Bakterien in diesem Becken steht.

Auch ob die Tiere die das Becken zuvor bewohnt haben,
bis zuletzt gesund waren.


Der Andere ordert sich ein Becken
und beginnt im Zeitdruck
ein Low Budget Becken einzurichten.

Sanitärsilikon statt Aquariensilikon,
Rebenholz und Lianen, statt stabiler Wurzeln
weil diese einfach überall verfügbar sind.

Das Terrarium darf nicht einfahren,
denn die Zeit drängt,
also steht das Becken binnen weniger Tage.

Nicht auszudenken welcher Schaden hier vielfach angerichtet wird.

Ich habe Tiere gesehen, drei, vier sogar und mehr Jahre alt,
die schlimme Verformungen aufwiesen.

Die Körpergröße der Tiere betrug nur einen Bruchteil dessen welche sie in gesunden Zustand diesen Alters haben würden.

Ich habe vier Jahre alte Dendrobates tinctorius citronella gesehen die eine Körpergröße von 3-4cm aufwiesen. Ein normal entwickeltes, gesundes Tier dieses Morphes liegt bei 6-7,5cm.
Kein Witz, ich musste die Papiere der Umweltbehörde einsehen um dies zu glauben.

Bei anderen sah ich Tinctorus die so verformt waren, dass ein Bein immer angehoben war.
Die Tiere fristeten ein Dasein,
da stellten sich bei mir die Nackenhaare.
Ich für meinen Teil würde ein solches Tier von seinem Leid erlösen lassen.
Sicherlich würde ich mir nicht ansehen,
wie ein Tier, beim Versuch sich fortzubewegen immer zur Seite kippt.

Symbolbild Metabolic Bone Disease
  
Um meine grausamen Anblicke zu dokumentieren


Die Becken wurden in beiden Fällen kurz nach der Einrichtung bepflanzt und Besetzt, große Silikonflächen die nicht ausdunsten konnten.

Bei den Tieren die eine Verformung aufwiesen,
war zudem noch eine unzureichende Belüftung gegeben.

Das Terrarium wurde nur durch nur wenige
kleine, runde Lüftunggitter mit
Ø 6cm belüftet.




Die Rücksprache mit einem auf Reptilien spezialisierten Veterinär
ergab eine Fernprognose es handle sich um eine Verätzung der Lungen.

Ich bin ja immer versucht zu helfen,
aber was rate ich bei solch armseligen Kreaturen?!

Ich kann in diesem Falle nicht's anderes tun,
als dem Halter alle Illusionen zu nehmen.

Über die Zukunft der Tiere,
wie auch über die Zukunft des Beckens.

Egal welches Problembecken ich auch sichtete;

-ob sich nun die Tiere darin sich nicht wie vorgesehen entwickelten-

- ob Tiere in den Becken ohne erkenntlichen Grund starben

Tiere das Wachstum einstellten,

oder es in den Becken nie zu Nachzuchten kam-

Ob einfach jede Pflanze verendete.

Der Grund war meist die Verwendung von Sanitär-Silikonen oder Materialien die weder Lebensmittel geeignet waren noch einer dauerhaften Feuchtigkeit bestehen können oder gar Fungizide enthalten.


Aber nicht nur Silikone,
sondern auch andere Dichtmassen
werden in Terrarien eingebracht,
obwohl der Hersteller ganz klar definiert,
dass diese Materialien in Feuchtem Mileur
nicht funktionieren.

Hier werden Weichmacher ausgespült,
die in trockenem Milieu funktionieren würden,

die aber im künstlichen Regenwald -Biotop gnadenlos versagen.
Diese Weichmacher sind alles Andere als gesund.

Ich habe Becken gesichtet, in denen Frösche Häutungsprobleme hatten, als telefonisch ausgeschlossen werden konnte, dass die Tiere versehentlich bei der Fütterung mit bestäubten Drosophila mit Vitaminpulver bestreut wurden, besichtigte ich die Terrarien Vorort.

Die mit Bauschaum aufgeschäumte Landschaft war mit Fließenkleber beschichtet und im Uferbereich, des Wasserteiles war der Zement wachsweich.

Eine Wasserprobe ergab dass das Wasser, welches die Tiere aufsuchten über alle Maße aufgehärtet war.

Hier war Gefahr im Vollzug.

Die Tiere kamen in Quarantäne, wurden Sitzbädern unterzogen und das Becken wurde mit Epoxidharz nachbehandelt.

Nach ausreichenden Trockenzeiten kamen die Tiere wieder Zurück in ihr Terrarium und erfreuen sich noch heute bester Gesundheit.

Leider spielen sich 'blutige Anfänger' nach Vollendung ihres ersten Beckens in Facebook Gruppen und sämtlichen Foren als absolute Experten in den Fordergrund.

Stehen mit Rat und Tat zur Verfügung
und führen andere Anfänger ins Verderben.

Sie selbst bekommen nicht's auf die Reihe.

Sie beeindrucken mit einer Momentaufnahme ihres ersten Beckens, und spielen sich innerhalb kürzester Zeit in den Vordergrund.

Doch würde man eine aktuelle Ablichtung dieses Beckens fordern, würde man erschrecken.

Selbst einfachste Frösche wie Ranitomeya Ventrimaculata versterben.


Nachzuchten weisen zu 90% Streichholzbeine auf



Immer sind die Züchter schuld,
wenn die Tiere in den Becken versterben.

Egal ob es nun bereits 10 Tiere sind,
bereits vom 6.Züchter
Man sucht den Fehler nicht bei sich,
nein man lästert über die, die leichtgläubig
gesunde Tiere an einen unbelehrbaren Besserwisser liefern.

Aber nicht nur Tiere sterben,
nein auch Pflanzen haben keine Chance.

Aber diese selbsternannten Experten posten und kommentieren weiter mit Tipps, da bekommt jeder erfahrene Froschhalter eine Gänsehaut.

Nun ist es nicht meine Aufgabe sie öffentlich bloß zu stellen, es ist Aufgabe der Administratioren solche Leute in die Schranken zu weisen notfalls zu sperren um Schaden von Tieren abzuwenden.

Ich selbst bin stiller Leser,
werde einen Teufel tun mich irgendwie einzumischen.

Ich sehe mich manchmal gezwungen,
dem Empfänger mancher Tips über eine PN
ein Datenblatt zukommen zu lassen,
welches die Gefährlichkeit des empfohlenen Produktes dokumentiert.
Mehr kann ich in diesem Falle nicht tun.

Jeder vernünftige Mensch recherchiert
von wem er Tips entgegen nimmt.

Das Internet gibt Auskunft über alles was ein Mensch unter angegebenen Synonym
oder seinem richtigen Namen postet.

Und so sieht man auch welche Referenzen jemand hat,
der sich in Foren aufbläst wie ein Pfau.

Meistens keine

Nimmt man hierzu noch ein Fachbuch,
von denen der Markt unglaublich viele bereit hält,
so sieht man,
dass es zwischen dem was funktioniert-
und dem was mancher selbst ernannte Experte postet,
unglaubliche Diskrepanzen gibt.

Es liegt an jedem selbst,
ob er ein Hobby
mit dem nötigen Ernst herangeht
oder es einfach so lapidar nebenher betreibt.

Aber man sollte sich vor Augen halten,

dass man hier keiner Sammelleidenschaft nachgeht,

oder einen Sport betreibt-

Sondern Lebewesen hält!!!!!!!!



Vermeidet bitte solche Bilder!
Nur wer seine Tiere gesund ernährt,
wer seine Tiere einer gesunden Umgebung aussetzt,
erhält gesunde Nachzuchten.


Bei Tieren die Fungiziden ausgesetzt sind, treten bei den Nachzuchten vermehrt Fehlbildungen in Form von Streichholzbeinen auf.

In Extremfällen werden die Elterntiere gar unfruchtbar.














Ich betreibe dieses Hobby nun bereits im 19ten Jahr.

Habe in dieser Zeit einige Erfahrungen gesammelt.

Vieles gelernt und einiges optimiert.

Doch auch ich, habe Rückschläge verkraften müssen.

Auch mich ließ die Ungeduld Fehler begehen.

Ich habe viele Pflanzen geopfert,
weil ich der Meinung war
nicht weiter warten zu müssen.

Doch Bindemittel jeglicher Art
müssen nach der Verarbeitung
erst ausreichend auslüften.

Befolgt man diese Zeit nicht, bepflanzt zu früh-
verenden die Pflanzen.

Bromelien, Selaginella und diverse Blattpflanzen reagieren ganz empfindlich auf Essigsäure, welche beim Aushärten von Silikonen freigesetzt werden.

Auf Materialien die Fungizide enthalten sollte grundsätzlich verzichtet werden. Diese sind nicht nur für Pflanzen, sondern auch für die Tiere im Terrarium schädlich.

Wie oft habe ich diese überheblichen Sätze gelesen:

"wofür ein Terrarium einfahren lassen."
"Dies sei ein Ammenmärchen aus der Aquaristik"


Ich lasse sie alle machen
und erfreue mich der traumhaften Entwicklung
meiner Becken.

Bilder der Entwicklung der Becken
derer, die diese Kommentare abgelassen haben

sieht man leider nie.

Aber man liest die Hilferufe in anderen Gruppen und Foren:

"Schimmel im Terrarium, was tun?"

"Die Blätter meiner Pflanzen werden Gelb, was tun?"

"Meine Tinctorius sitzen apathisch auf dem Boden, kann mir jemand sagen was sie haben?"

"Sind das Häutungsprobleme, meine Tiere haben komische Hautstellen?"


Die Entwicklungen all meiner Becken sind auf Facebook
und hier auf der Homepage über Jahre dokumentiert.


Aber was ich in allen Rubriken meiner Homepage
zum Besten gebe ist nicht das Maß aller Dinge.

Ich habe zwar meine Erfahrungen
Und die beruhen zumeist auf Erfolgen.

Doch gibt es einige Andere
die zum Teil andere Wege gehen
und ebenso erfolgreich sind.

Links zu deren beeindruckenden Seiten
findet ihr hier:

https://www.froschmichl.de/Links/kat-1.htm










Jeden Sonntag produziere ich 60L Osmosewasser



Ich benötige das Osmosewasser für den von der Beregnungsanlage erzeugten Nebel.
Ebenso benötige ich es für die wöchentlichen Wasserwechsel im Becken und für das Sprühen der Becken von Hand.



Jedes Terrarium wird Sonntags 20Minuten mit UV bestrahlt
ob die unteren Becken 60cm vom Boden.


oder auch die Becken auf 160cm Höhe.
Das umgebaute Profi-Stativ deckt alles ab.


Jeden Sonntag erfolgt ein 40%tiger Wasserwechsel,


dies sind je nach Becken 10 bis 30Liter Wasser. 


https://www.froschmichl.de/Wasser-Beregnung-Nebel-im-Terrarium.htm#wasserwechsel


Futtertierzuchten erfordern ebenfalls Disziplin.


Jeden zweiten Tag
müssen die Springschwänze gefüttert werden.



alle Springschwänze ob nun in 1Liter oder in 17Liter Boxen, ob auf Erdsubstrat oder Seramis.
Ein unregelmäßiges Füttern lässt die Zucht sofort einbrechen.Ebenso eine Überfütterung.



Wie mit den Springschwänzen
verfahre ich auch bei den Asseln.
Fütterung sparsam jeden zweiten Tag
ein unregelmäßiges Füttern lässt die Zucht sofort einbrechen.





Springschwänze auf Seramis
unter Futtertierzucht ausreichend beschrieben, die sauberste aller Varianten.



Springschwänze auf Seramis

Springschwänze auf Seramis


Plastikboxen 17Liter


abgedeckt mit 6mm Floatglas

Jede Woche werden 3 Sorten Drosophila angesetzt, Ameise, Hydei, Malanogaster jeweils 4 Dosen.




Meine Anlage ist mittlerweile recht überschaubar und mein Tierbestand ist seit 2016 stark reduziert, daher ist mein Vorrat an Drosophila ebenfalls überschaubar. Da ich mindestens 6 verschiedene Futtertiere anbiete komme ich hier auch nie an meine Grenzen.