Kleine Regenwald-Biotope

Bodenaufbau im Terrarium



Materialien zur Gestaltung von Bodenoberflächen im Dendrobaten - Terrarium


ebenso wichtig wie das vermeiden von Sanitärsilikon
ist die Vermeidung von feinkörnigen, losen Bodengrund.





Im Fachhandel gibt es verschiedene Erdmischungen
zu erwerben, die in einem Dendrobaten-Terrarium
absolut nicht's verloren haben.

Warum?

Dendrobaten fangen ihre Beute mit ihrer klebrigen Zunge.

Sitzt die Beute auf losem Erdsubstrat wird automatisch Erde mit der Nahrung aufgenommen.




Dendrobaten wischen zwar störendes Material mit ihren Vorderläufen aus den Mundwinkeln,
doch wird dieses nicht restlos entfernt.


Irgendwann hat der Frosch so viel Erde aufgenommen,
dass der Darm verstopft.




Dieser Oophaga Pumilio blue Jeans ist ein Tag nach diesem Foto leider verstorben.


Fast jedes mal
wenn ich wegen eines Darmvorfalls angeschrieben werde,
ergibt die Suche nach der Ursache,
dass loses und feines Substrat
im Terrarium verwendet wurde.

Manchmal wurden aus Unwissenheit
Springschwanzdosen inclusive Substrat zur Fütterung
der Frösche einfach ins Terrarium gestellt.

Vielfach wurden auch Bohnenkäfer verfüttert
die einen schlecht verdaulichen
Chitinpanzer haben
und dadurch ebenfalls zu Darmverschlüssen führen können.


Und nein ich gebe dann keine Tips ob man den Darm dann wieder in den Körper des armen Tieres zurückschieben kann oder es eine andere, vielleich medikamentöse Möglichkeit gibt.

Hierzu sollte ein sachverständiger Veterinär aufgesucht werden.


mehr hier unter krankheiten

Ich rate hier und jetzt sogar davon ab, erworbene Pflanzen, so wie sie sind mit Erde ins Terrarium zu setzen.

Die Wurzeln sollten komplett von Erde befreit werden, die Pflanzen entweder aufgebunden oder in ein Gemisch aus Kokosfasern, Pinienrinde und Sphagnum gepflanzt werden.



Da die Meisten von Euch Dendrobatenbecken mit schrägem Boden und Wassergraben verwenden ergeben sich ohnehin wenig Gestaltungsmöglichkeiten.

Doch kann ich mittlerweile einen kleinen Trend ausmachen,
der immer mehr Richtung Terra-scaping geht.

In den meisten Anlagen steht nun ein Schau-Terrarium welches liebevoll eingerichtet und mit sorgfältig ausgesuchten Pflanzen besetzt wird.

Das Problem mit dem ich oft konfrontiert werde ist der Aufbau des Bodens.



Bei den Dendrobatenbecken hat man mit feinem Filterschaum aus der Aquaristik beholfen, der als Drainage dienen sollte. Hier war man wenig kreativ und nahm einfach den direkt verfügbaren blauen Filterschaum und belegte ihn mit Laub.

Egal welche Becken ich auch sah, es blitzte immer dieses hässliche Blau unter der Laubdecke hervor.
Egal wie schön auch die Tiere oder Pflanzen im Terrarium waren, dieses Blau war immer im Augenschein.

Doch für ein paar Euro mehr hätte es die Filtermatte auch in Schwarz gegeben, und das hätte dem Terra optisch gut getan.

Erhältliche Filtermatten



Maße: 50x50 und 50x100cm
Stärken: 1/2/3/5 und 10cm.

Ich empfehle die grobe 10 ppi.





Als Belag dieser Filtermatte bieten sich dann verschiedene Materialien an.

Eichenlaub

Kakao Blätter

Mangroven Blätter

alles im Terraristik-Fachgeschäft erhältlich

Oder man geht einfach in die Natur und sammelt Laub.
Nach Übergießen mit heißem Wasser oder einiger Zeit bei 100°C im Backofen oder Mikrowelle ist auch dieses Laub von Schnecken und Spinneneiern befreit.

Wenn wir jetzt gedanklich vom Dendrobaten-Becken mit schrägen Boden abschweifen, welches wenig gestalterischen Spielraum lässt, dann werden wir vor ganz andere Herausforderungen gestellt.

Aber auch schöne Herausforderungen, denn hier können wir naturnahe gestalten.

In meinen Terrarien nutze ich das Laub
der
amerikanischen Schindeleiche.
[Quercus imbricaria]

Diese stammt ursprünglich aus Südosten und der Mitte der USA, also nicht aus den Tropen, dennoch hat sie die gleiche Optik als würde ich Guaba, Calmito oder sonstiges Laub aus den Tropen ordern.

Dieses Laub hat für mich die ideale Größe
ob nun für Tinctorius, Ranitomeya und Pumilio.

Sie enthalten Huminsäuren
und bestehen im feuchten Milieu eines Regenwaldbiotopes erstaunlich lange,
ehe sie erste Zersetzungserscheinungen zeigen.

Frösche legen lieber in halb zusammengerollten Blättern als in den vorgesehenen Leich Häuschen ab.

Das Laub wird im Backofen für 10 Minuten
bei 160°C getrocknet und sterilisiert.
So kann es in Tüten verpackt
gut eingelagert werden












https://www.froschmichl.de/Naturnahe-Deko-im-Terrarium.htm



Pinienrinde 20-40mm



Pinienrinde 7-15mm



Ich selbst nutze bereits seit 20 Jahren Pinienrinde in 20-40mm Körnung
die ich vor dem Einbringen ins Terrarium gründlich auswasche.
So verhindere ich dass feiner Abrieb und kleine Bruchstücke
mit ins Becken überführt werden.

Nun kam in meiner Facebook Gruppe die Diskussion auf,
dass
wenn man bei Google Suchanfragen wie "pine bark vivarium" oder "pine toxic for amphibians" eingebe,
man Seitenweise englischsprachige Foreneinträge, Webseiten usw angezeigt bekäme.

Welch ein Wunder, wenn die Fragestellung auf Englisch formuliert wurde.



Hier würde behauptet Nadelhölzer und ihre Rinde seien
aufgrund der enthaltenen ätherischen Öle schädlich für Amphibien und Reptilien.

Nachdem ich nach einer Wissenschaftlichen Abhandlung oder einem Bericht
eines Veterinärmediziners fragte,
der diese Aussage stützen möge, ging irgendwie die Luft raus.

Nachforschungen anderer ergaben dass es nicht
leicht sei,
an ausreichend Information zu gelangen.
Man sei nur so weit gekommen, dass in den USA
andere Pinienarten für die Rindengewinnung benutzt werden,
als bei uns in Europa.
Dies kann - muss aber nicht - minderen bis deutlichen Einfluss
auf die ätherischen Bestandteile haben.

So ruderte man mit der Aussage wegen der ätherischen Öle bereits wieder zurück.

"Im US Hobby werden übrigens oft als Haupt-Gegenargument Untersuchungen verwendet,
die nur die Toxizität ätherischer Anteile bei oraler Einnahme beim Menschen belegen.
Und das Argument dass Pinienwälder weniger Amphibien beherbergen
- was so ja auch stimmt. Allerdings gilt das auch für Insekten,
was wiederum eine geringere Futterdichte für Amphibien zur Folge hat -
das ist natürlich ebenfalls Spekulation und diese könne man nicht belegen.
Wie man auch nicht belegen könne, ob nun die geringere Futterdichte die direkte Ursache
für die geringere Populationsdichte von Amphibien ist-
oder die Tatsache dass es sich um Pinienwälder handelt"

Sofort kamen dann Einwände auf,
Pinienrinde würde ja als Mulchmaterial verwendet
um zu verhindern das Unkraut aufkommt.
Was solle also darauf wachsen? Kommen Moose damit klar?
Warum das als geeigneter Bodengrund angeraten würde
und verwendet wird könne man nicht nachvollziehen.

H
ierzulande verwenden wir ja Pinienrinde als Substrat und im nordamerikanischen Raum wird "abg mix" mit "orchid bark", die auch aus Nadelbaumrinde besteht, genutzt.

Fazit war: Es gibt überhaupt keine Belege dafür, dass Nadelholz oder Rinde schädlich sei. Die einzigen Gründe woher das stammen könnte sind folgende:

-Rindenmulch wird gerade in den USA häufig mit Herbiziden und Insektiziden angereichert verkauft.
Das ist natürlich schädlich.

-In den USA wird in einigen Regionen viel Zedernholz verwenndet und im Gegensatz zu europäischen Koniferen sind die Zeder und einige andere in Nordamerika kommerziell genutzten Arten tatsächlich giftig.

Das ganze scheint also ein Mythos zu sein.

Ich verfolgte das Hin und Her eine Weile und formulierte dann folgendes Kommentar:

Pinienrinde die ja in unseren Terrarien oft nicht trocken bleibt,
da beispielsweise regelmäßig besprüht wird,
um eine bestimmte Luftfeuchtigkeit zu erreichen
oder zu halten, entwickelt gegebenenfalls ätherische Öle.

Die angesprochenen Öle sind jedoch in unseren Terrarien nicht als potentielles Problem zu betrachten, vermutlich aber nur eher sehr theoretisches.

Tatsächlich und belegbar dadurch entstandene Schäden bei Amphibien oder Reptilien wären mir jedenfalls nicht bekannt.

Eigentlich überwiegen die positiven Eigenschaften der Pinienrinde und der geringfügigen Absonderung ätherischer Öle, sie binden Gerüche, beugen Schimmel und Bakterienbildung vor.

Zudem nutzt das Gros der 'Froschler' Pinienrinde nie als alleinigen Bodengrund sondern mischen mit Laub. Und was bildet Nasses Laub?! Ätherische Öle.

Ob nun "amerikanische Haltung", die oft auf rudimentärer (Plastik) Einrichtung und Zeitung o.ä. als Bodengrund besteht, nun wirklich als Maßstab dienen muß, muß jeder für sich entscheiden.

Zudem werden die Tiere meist in Aquarien gehalten,
Aquarien die keine, bzw. unzureichende Be- und Durchlüftung aufweisen,
hier sehe ich eher größere Probleme, als bei der Verwendung von Pinienrinde
die in einem solchen beschlagenen 'Tank' wie sie es so schön nennen,
mit beschlagenen Scheiben und an den Scheiben herablaufenden Kondenswasser sicher Probleme mit vielerlei anderen Absonderungen bekommen.

Pinienrinde kann auch gut bemoost werden,
ohne dabei zu versumpfen,
selbst Lebermoose können darauf kultiviert werden,
das Austauschen des Substrates geht leicht von der Hand.
Was ich noch anbringen möchte, mein Freundeskreis ist sehr groß,
ein Freundeskreis abseits von Facebook,
den man regelmäßig besucht und diese Kontakte man bereits 20Jahre pflegt-
und hier sind Leute dabei die seit den 80er Jahren WF Tiere auf Pinienrinde halten und seit den 80ern große, gesunde und wohlgeformte F1 Nachzuchten ziehen.

Nicht ein einziges Tier hatte jemals Häutungsprobleme
oder gar Lungenprobleme die hier prophezeit werden.

Lange Rede kurzer Sinn, wie bereits erwähnt,
es bleibt jedem selbst überlassen welchen Bodengrund er nutzt.

Viele schätzen Torfsoden die eine sehr starke Kapillarwirkung haben und nachdem sie sich vollgesogen haben, äußerst gut bemoosen, die aufsäuernde Wirkung von Torf hat ähnliche Auswirkungen auf das Klima im inneren des künstlichen Biotopes wie die Pinienrinde und verhindert ebenfalls Schimmel- und Bakterienbildung.

Manche nutzen nur Blähton oder Brennton und Laub,
manche wiederum Filtermatten und Laub-
doch wie gesagt auch nasses Laub sondert ebenfalls ätherische Öle ab.

Hierzu haben wir auch einen aufschlussreichen Beitrag in unserer Rubrik gesundes Klima un unseren Naturbiotopen.
Der von Andreas Maurer geteilt wurde.



Als Stützung der Aussage Pinienrinde wäre nicht als Bodenbelag geeignet
Wurde daraufhin in meiner Gruppe unter Anderem folgende Doktorarbeit veröffentlicht.

Eine Studie über die Wirkung von Pinienrinde auf das Wachstum
des
Euphorbia pulcherrima (Weihnachtsstern)
Für mich hinkte der Vergleich ein wenig, deshalb sandte ich die folgende pdf
an befreundete Biologen und Froschler mit über 45Jahren Erfahrung.


Some P
hysical and Chemical Properties of PineBark Growing Medium Used as an Evaluation of ItsNutritional Status.



Die Antwort eines der Empfänger war unmißverständlich



Ich selbst nutze wie gesagt seit 20 Jahren Pinienrinde einer Körnung von 20-40mm die in meinen Anfängen auf VA-Lochblech lag und durch den doppelten Boden sehr schnell abtrocknete.




Heute bin ich aus Gewichtsgründen auf Lochplatten aus Kunstoff umgestiegen, doch auch hier läuft Wasser direkt nach unten ab. Mehr  unter Neuigkeiten Bauphase 10




Die Wahrscheinlichkeit dass Pinienrinde oral aufgenommen werden könne liegt bei 0,0% denn ich wüsste nicht wie ein Frosch von 50mm Körpergröße ein Pinienstück mit 40mm größe verspeisen sollte.

So kann ich nicht trotz aller Offenheit gegenüber anderer Vorgehensweisen nicht bestätigen, dass Pinienrinde unnatürlich aussehe, die Gefahr einer oralen Aufnahme und somit die nicht bewiesene Wirkung ätherischer Öle auf den Organismus der Frösche ist durch die größe der Pinienrinde gebannt.

Zudem nutze ich nicht nur 40mm Pinienrinde sondern Steine,
Fingerwurzeln und Laub um den Boden des Habitates
so naturgemäß als möglich nachzuempfinden.

Meine Pflanzsubstrate bestehen seit vielen Jahren
aus mehreren Kompenenten:
Pinienrinde 8-16mm
, Kokoschips, Torffasern, Bims 8-16mm ,
Lavastein
8-16mm, Zeolith oder Kohle grob
falls nötig partiell premium Sphagnum.

Hiermit werde nicht nur den Bedürftnissen der Planzen gerecht,
sondern verhindere das Versumpfen des Bodens.







Und auch die angebrachte Argumentation Pinienrinde würde weder bewachsen,
noch bemoosen kann ich leider nicht bestätigen.

Hier mein zum Jahreswechsel 2020/2021 frisch angelegtes Becken



Hier einige Böden meiner eingefahrenen Becken von 2001/2012

 








 



aber Vorsicht!
wie oben bereits erwähnt,
LuckyRaptile Jungle Beeding,
Dragon Terrarienerde,

JBL TerraBasis oder andere feine Erdsubstrate [Humus] haben in einem Dendrobatenbecken nichts verloren.


Es sei denn man hält Grabfrösche oder Ochsenfrösche.

Wenn man sich nun ein wenig Kreativ betätigt, Laub, etwas Spinnenholz aus der Aquaristik und Pinienrinde vielleicht den ein oder anderen Stein kombiniert bekommt man eine natürliche Optik eines Bodens im Südamerikanischen Regenwald nachempfunden.



 

Die Gestaltung des Bodens, bzw. der Boden-Oberfläche wäre mit etwas Phantasie und Kreativität so für jeden machbar.

Jetzt wird es etwas kniffliger, denn wir müssen eine Versumpfung, Dauernässe des Bodens vermeiden.

Pinienrinde, wie auch das Laub, wirken zwar durch das ansäuern des Bodens einer Bakterienbildung entgegen, aber unsere Amphibien mögen es auf Dauer überhaupt nicht nass.

Deshalb muss unter dieser Oberfläche eine Drainage geschaffen, bzw. installiert werden.

Hier hält der Fachhandel wirklich einiges bereit,
Tonsubstrate zur Schaffung einer Drainageschicht in Regenwaldterrarien wie z.B.

lucky-reptile-hydro-drain


in Kombination mit lucky raptile Hydro fleece





oder
ExoTerra Bio Drain in Kombination mit  ExoTerra BioDrain Terrarien-Drainage-System - Gewebematte




Ich könnte hier unendlich weiter machen mit 

HOBBY Terrarium Substrate
Terrano Terra Drain 8 L


und... und.... und..

aber hier sollte sich jeder selbst informieren und seine
perfekte Lösung finden.

Wichtig ist hierbei nur, dass zwischen der Pinienrinde und des Drainage-Substrates ein Feinfilter gelegt wird.
Wenn man die Pinienrinde von 7-15mm Körnung direkt auf die Lavasteine verteilt, Verdichtet sich alles und es findet wieder eine Versumpfung des Bodens statt.

Auch sollte man nicht vergessen, dass das Substrat an der Oberfläche aus hygienischen Gründen von Zeit zu Zeit ausgetauscht werden muss.
Dies wird durch das Flies zwischen Boden und Drainage unglaublich erleichtert.

WICHTIG!!!!
Bei diesem Bodenaufbau sollte der Wasserstand
inbedingt im Auge behalten werden,
die Pinienrinde bzw. das Laub
sollte nicht mit dem
Stagnationswasser in Kontakt kommen.

Das
Stagnationswasser sollte jede Woche abgelassen,
und der Boden mit frischem Wasser durchgespült werden
.









Eine sehr geniale Lösung hat hier Eduard Haunold für sich gefunden.

Er verwendet in seinen "Standard Terrarien" eine nach hinten anangeschrägte
Styrodur Platte, darauf eine durchgehende Schicht gewaschenen Kies.
Aquarienkies ist eines der neutralsten Materialien die man nutzen kann. Kies verändert die Umgebung weder durch aufhärten des Wassers, noch säuert es die Umgebung auf.


Lassen wir die Entwicklung der Becken für sich sprechen:



Mehr geht definitiv nicht


Eine bewundernswerte Anlage

Eine optisch sehr ansprechende Variante,
für mich stellt sich nur die Frage
ob sich nicht im Laufe der Zeit eine Algenbildung zeigt.

Eine Frage die wohl unbeantwortet bleiben wird,
da Eduard unserem Hobby nicht länger erhalten blieb.


Andere Varianten:
Das Gros der 'Froschler' nutzt Dendrobatenbecken
mit oder ohne Ablauf

DENDROBATEN TERRARIEN:

Ausgehend von einem Dendrobaten-Terrarium
Mit Wassergraben, nach vorne abfallend angelegter Bodenplatte.
Ablaufbohrung für Brauchwasser

haben wir folgende Möglichkeiten:




Auf die schräge Bodenplatte wird eine schwarze Filtermatte gelegt
Diese ist in verschiedenen Abmessungen erhältlich 50x50 und 100x100cm
und Stärken von 2/3/5 und 10cm  sogar die Dichte der Matte ist frei wählbar
10/30/45/60 ppi



für unsere Zwecke [als Drainage] ist nun eine ganz grobe Filtermatte mit 10 ppi erforderlich, als Boden für ein Aufzuchtbecken, welches nur mit Laub belegt wird ist eine feine Matte mit 45 oder 60ppi die einzig richtige Wahl, weil sich die kleinen Frösche im grobporigen Schaum mit ihren Beinchen verhaken können.



Nahaufnahme einer Filtermatte 20mm stark 10 ppi ideal als Drainage für Pinienrinde
Vielfach auch genutzt um den Wassergraben auszulegen




Pinienrinde als Bodenbelag sollte unbedingt mit kochenden Wasser überbrüht werden um Keime und Schädlinge zu töten.

Staubfeiner Abrieb wie feinkörniges Material wird somit auch ausgewaschen. Würde man die Pinienrinde aus dem Sack ins Becken schütten, würden wir die Poren der Drainage verstopfen und ihre Wirkung somit aufheben. Nach kurzer Zeit werden sich schimmel und ungeliebte Schädlinge im Becken zeigen. Es bleibt somit jedem selbst überlassen ob er sich nun die Arbeit macht, die Pinienrinde zu sterilisieren oder nicht. Ich habe meinen Auftrag auf die Probleme hinzuweisen hiermit erfüllt.

Geeignet sind:
Pinienrinde mittel 15-25mm
Pinienrinde mittel 25-40mm




wie gerade angepriesen gibt es verschiedene Alternativen, eine davon ist Xaxim ausgesprochen Schaschim.
Eines meiner liebsten Werkstoffe, die so vielseitig verwendbar und einsetzbar sind. Xaxim ist für mich zugleich Drainage, fertiger Bodenbelag wie auch partiell Rück- oder Seitenwand.

Allerdings verwende ich das grobe Xaxim.
Es ist fast hölzern, sehr grobfasrig und bietet somit den Wurzeln der
epiphytisch aufgebrachten Pflanzen optimalen Halt.

Auch hier gilt, die Platten müssen mit kochenden Wasser überbrüht werden um Keime und Schädlinge zu töten. Aber auch ein 10-15 minütiger Aufenthalt im 100°C heißen Backofen erfüllt den Zweck.

Ein Wenig Pinienrinde auf die Oberfläche, ein paar zarten Äste
und man hat den Optimalen Boden, der niemals versumpft.

Noch ein kleiner Nachtrag...
XAXIM ist ein Naturprodukt, es gibt ziemlich lockere Platten
und es gibt weiter am Stamm geschnittene Platten
die zu sehr verdichtet- und somit als Drainage ungeeignet sind.



 

Epi Web

2013 war ich der erste der dieses Material im Terrarium verwendet hat,
jeder im Dendrobatenforum hat mich belächelt, warum ich einen Kunstoff auf den Boden lege und Teile meines Beckens auch noch mit einem 100% inaktiven Material
[Hygrolon®] bespanne um Moose anzusiedeln.

Zwei Jahre Später sah ich diese Materialien in fast jedem dritten Becken. Ich liebe diese Leute die sich erst dem Fortschritt verschließen, mich steinigen und mir später zu Kreuze kriechen.
Oder die Idee heute sogar als ihre verkaufen

Die Firma Röllke Orchideen war damals die einzige Bezugsadresse
Obwohl der Hersteller DUSK Tropic in Schweden greifbar war, musste man das Material beim Generalvertrieb Röllke beziehen.

 
Mittlerweile hat jedes gut sortierte Terraristikgeschäft diese Materialien im Sortiment.


Epi Web ist ein Produkt aus PET Kunststoff, daß nun seit 7 Jahren mit großem Erfolg bei Terrarianern eingesetzt wird. Obwohl es ein Kunststofferzeugnis ist, erinnert es an Farnwurzel und wirkt sehr natürlich, zersetzt sich aber nicht. Mit Schere oder Cuttermesser läßt es sich leicht in Form bringen, und mit Heißkleber oder Silikon leicht zusammenkleben.

Auch dieses Material kann direkt mit gewaschener Pinienrinde belegt werden oder auch direkt mit mehreren Lagen Laub.

Waren die Platten in den Anfängen noch lichtgrau,
fallen die heutigen Platten die in Brauntönen gehalten sind
noch weniger auf als ein schwarzer-
oder gar blauer Filterschwamm,
der die Optik eines Beckens empfindlich stört.



WEG VOM STANDARD?!

Für die, die etwas anspruchsvoller Arbeiten möchten und bei dem Anblick schräger Böden und Wassergraben nicht in Verzückung geraten
habe ich andere Rubriken auf meiner Homepage.


Unter NEUHEITEN
sind die Entstehungsgeschichten von acht
meiner neueren Becken dokumentiert.

Die Rubrik TERRARIUM EINRICHTEN
zeigt die Eigenschaften verschiedenster Materialien auf
die für unsere Zwecke sinnvoll sind.

die Rubrik TECH-WORKSHOP
Dokumentiert den gesamten technischen Bereich
vom Beschichten eines Terrariums
Wasser, Lüftung, Beregnung, Heizung
alles was das Herz eines Neulings begehrt.

die Rubrik BELEUCHTUNG
dokumentiert welche Verbrauchswerte
welche Leistungswerte die einzelne Beleuchtungstechnik hat.


Wenn wir aber mit Wasserteilen arbeiten wollen oder gar Fließwasser, dann gestaltet sich die Konstruktion des Bodenaufbaus doch viel aufwendiger und schwieriger.


Bodenaufbau wie in alten Zeiten,
doppelter Boden, schnell abtrocknend, trotz Wasserlauf.
  Aus Gewichtsgründen Loch-Sichtschutz aus Kunstoff
statt der früher verwendeten V2A Lochbleche.


Eine Filtermedienauflage [Filtermedienträger 68 x 40 cm] sorgt für eine stabile Auflage
sowohl für die Wurzeln als auch anderes Interieur.
Die Lochplatte aus wetterbeständigem Kunstoff sorgt
für ungehinderten Ablauf des Wassers.
Zudem bietet sie eine optimale Oberfläche für Pinienrinde mittlerer Größe.

 

Ein leichtes und gut zu verarbeitendes Material

 

Erst plante ich Stege aus Glas und schnitt sie passend zu


In den Filter. und Pumpen-Kasten sollte möglichst
kein Wasser von oben eindringen,
sonst würde sich der Einsatz von Filtermaterialien erübrigen.

12cm Hohe Glasstreifen sollen verhindern,
dass der
Wasserspiegel von ca. 8cm Höhe
den
Bodenbelag auf der Lichtrasterplatte berührt.
So kann einer Versumpfung der Pinienrinde entgegengewirkt werden.

Der gesammte doppelte Boden wird aus einer Lichtrasterplatte bestehen, die wie oben bereits beschrieben, mit einer Lochplatte belegt wird.
Auf diese kommt direkt eine Schicht Pinienrinde von
15 mm bis 25 mm Körnung.

Der Abtransport alles Wassers zum biologischen Filter
und zur Pumpe wäre so auf jeden Fall gesichert.

Doch bereits diese Glasstreifen bedeuten ordentlicht Gewicht

Schon als ich hier das provisorisch aufgestellte Glas

Labyrinth sehe verwerfe ich den Gedanken Glas zu verwenden.

Eine zu geringe Auflage für die Lichtrasterplatte die den Boden bilden soll, und das hohe Gewicht sprechen gegen Glas.
Einzig der Hygiene Aspekt im Falle einer ausbrechenden Krankheit würde bei Glas eine Desinfektion erleichtern.
Doch da wären auch die vielen anderen Naturmaterialien
die in diesem Becken verwendung finden werden,
die man auch nicht so einfach desinfizieren könnte.

So wird der untere Bereich, wie in anderen meiner Terrarien wieder aus XPS sein.




Verbindungen zu anderen Werkstoffen werden mit Aquariumsilikon versiegelt


Stumpfe Verbindungen von XPS zu XPS werden zusätzlich noch fixiert um ein verrutschen zu vermeiden,
solange das Silikon nicht angezogen ist.



Eckverbindungen des Rahmens müssen an die breiten Silikon/ Innotec-Fugen angepasst werden.


Das Labyrinth erfüllt nicht unbedingt eine Wasserleitende Funktion, vielmehr soll es für eine stabile Auflage für die Lichtrasterplatte sorgen.

Filtermatten nach dem System eines Hamburg-Matten-Filters sollen für sauberes Wasser sorgen.



Die stabile Filtermedienauflage
[Filtermedienträger 68 x 40 cm]

soll für einen schnell trocknenden Bodenbelag sorgen.


Filtermaterialien wie Pumpe sollen ohne großen Aufwand erreichbar sein.
Daher müssen noch kleine Revisionsschächte ausgespart werden.



Blaue Filtermatte 10 PPI blau [grob], als biologischer Filter.
Schwarze Filtermatte
20 PPI anthrazit [mittel]
als Vorfilter gegen Feinpartikel vom Wasserteil leicht entnehmbar.


Verunreinigtes Wasser
Gefiltertes sauberes Wasser



Mal aus XPS Streifen ein Modell der Filterabdeckung gefertigt.


Die Lochplatte auf maß geschnitten und eine grüne XPS Platte eingepasst,
die als Revisionsabdeckung dient.



Seitenansicht des Bodens


Die XPS Platten wurden beflockt, dass später keine störenden Farben durchblitzen.
Letztendlich  wird es in diesem Becken nur einen kleinen Wasserteil geben.


Möglichst viel Bodenfläche und ein kleine Pfütze, ist das Ziel
Hier mal zur Probe mit Pinienrinde aufgeschüttet.



Das Ufer der kleinen Wasserpfütze leicht anstigend gestaltet
und etwas der Natur angepasst.




The Day After

Pinienrinde die ich zur Veranschaulichung ausgebreitet hatte, wieder abgesammelt

Entnahme der Revisions-Abdeckung funktioniert bestens.


Alle Filter-Materialien wie die Pumpe frei zugänglich.


Ein Blick auf den Filtermedienträger 
Ein Anblick den ich hoffentlich nicht wieder sehen muss,
denn das Terrarium sollte 100% dicht sein.
So werde ich den Boden wohl nie mehr öffnen müssen.
Dieser Bereich unter der Rasterplatte sollte absolut "wartungsfrei" sein.
Der einzige Grund weshalb ich hier öffnen müsste, wäre eine Erkrankung der gehaltenen Tiere, die eine Desinfektionn des Beckens erfordern würde. Von einer Solchen blieb ich aber bisher 20Jahre verschont.





Eine Variante die das System eines Labyrinthes sehr gut zeigt
ist die Bauweise von Christian Amstadt aus meiner Facebook-Gruppe 






Auch Oliver Krauss arbeitet mit einem doppelten Boden
und Filtermedien im Labyrinth.







 
 


 


 







 


Michael Leistner
arbeitet ebenfalls mit einem doppelten Boden
und Filtermedien im Labyrinth.














David Peters

geht hier ganz andere Wege
Seine Säulen sind wohl leider kaum für jedermann zugänglich denn es handelt sich um Plastikteile
einer Trennleine aus dem Schwimmbad, dort hätte man sie weggeschmissen da sie undicht waren, Wasser rein lief und sie deswegen keinen Auftrieb mehr hatten.

Er habe darin die perfekten Maße gesehen um einen doppelten Boden zu bauen,
Geld zu sparen und Plastikmüll zu verwerten.
Dazu kam ein glas-pumpenhäuschen von Ralf Wirtensohn ( logoterrarien.ch)









Hier ist das ganze Wasser in einer Kammer
und wird durch die Pumpe leicht bewegt
Durch den kleinen schwamm im Glaskasten gefiltert.




















- U P D A T E -

März 2022

Bei der Konstruktion meines
91ten und 92ten Terrariums die ich kürzlich
für einen engen Freund gebaut habe,
hatte ich ernsthaft mit einem vorherrschenden
Materialmangel zu kämpfen.

Also beschloss ich, mich zukünftig zu bevorraten.

Der Fachhandel weist mehr und mehr leere Regale auf,
dies ist  jedoch nicht einer nachlässigen Bestellung geschuldet,
sondern dem allgemein vorherrschenden Rohstoffmangel.

Nachwirkungen der vielen Lockdowns
auf Grunde der Pandemie seit 2020.

Bisherige Hersteller haben Kunstoff-Lochplatten
aufgrund geringer Nachfrage aus dem Sortiment genommen.

Andere Firmen sind gar nicht mehr existent.

Andere Materialien sind über Wochen auf Rückstand,
auf unbestimmte Zeit nicht lieferbar.

Nachdem ich wirklich ernsthafte Schwierigkeiten hatte,
das benötigte Material
für die letzten zwei Auftragsbecken
zeitnah zusammen zu bekommen,
machte ich mich selbst auf die Suche
nach Materialien.

Einiges war für unsere Zwecke so genial,
das musste ich mir gleich großzügig auf Lager legen.

Meine Vorgehensweise bleibt gleich,
Streifen aus
Styrodur® oder XPS
dienen der Auflage oder bilden ein Filterlabyrinth.

In diesen speziellen Labyrinthen
kann das Wasser durch diverse
Filtermedien geleitet werden.



Keramik Filterröhrchen als Filtermaterial


Torffasern als Filtermaterial (Schwarzwasser)
auch diese Torffasern sollten besser
nur mit Aquarium-Filterbeuteln oder auch
Medien-Netz-Filterbeutel mit Reißverschluss
in das Labyrinth eingebracht werden.



Filterschwämme diverser Dichte




Darauf liegt eine stabile Filtermedienauflage
oder eine Lichtstegplatte.



Bis hier ist noch alles beim Alten.


Das Neue allerdings ist das feine Kunstoffgitter
mit nur 3mm Maschenweite
die ein Versumpfen des Bodens absolut unmöglich macht.



Das Anthrazit gefällt deutlich besser als das Grün
der bisherigen Lochplatten aus dem Sichtschutzbereich,
die ohnehin nicht mehr produziert werden.
Zudem bietet das Gitter im Gegensatz
zu den Lochplattenviel mehr Durchlass
für das Beregnungswasser.



Ich werde mir dieses Gitter
Rollenweise auf Lager legen,
bevor auch dieses noch vom Markt verschwindet.







Für weitere Dokumentationen
 verweise ich auf eine andere Rubrik
auf meiner Homepage, den TechWorkshop:

https://www.froschmichl.de/Wasser-Beregnung-Nebel-im-Terrarium.htm

https://www.froschmichl.de/Aus-alt-mach-Neu--ar-.htm

Die Fotostrecken und Beschreibungen der Entstehung meiner Becken:

https://www.froschmichl.de/NEUHEITEN-ar-.htm







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zwei Monate später 
am 24.11.2019!


Diese hohe Frequenz und die durchgehend positive Resonanz aller Besucher freuen mich unglaublich.

Ständige Aktuallisierungen meiner Homepage und die Aufnahme neuer Themen auf Anfrage brachten mir neue Leser, nicht nur 'Froschler' auch Orchideen und Pflanzenfreunde welche mich vielfach kontaktierten.

  Ich danke Euch allen für Eure Treue und Euer Vertauen und wünsche Euch viel Erfolg und Spaß an Eurem HOBBY.


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